Datum:

10. November 2024

Ort:

Mattsee

S-Link – ein Zukunftsprojekt mit Verspätung

Die „Geschichte des ewigen Verkehrsprojekts“ (SN vom 4. Nov.) sollte endlich ein Ende erfahren. Nicht, weil Bürgermeister Auinger im Taumel des Wahlsiegs festhält, mit ihm käme der S-Link sicher nicht. Sondern mit der Umsetzung dieses Projekts „S-Link“.

Ich erinnere mich an 2010, als der damalige Thalgauer Bürgermeister Martin Greisberger, als Obmann des Vereins zur Förderung der Regional Stadt Bahn Salzburg-Bayern-Oberösterreich, zu einer Exkursion nach Karlsruhe eingeladen hat.

Das „Karlsruher Modell“ galt seit den Neunzigerjahren als modellhaft. Ich erinnere mich: Bereits, am Karlsruher Bahnhof ankommend, machte die unglaubliche Anzahl der dort abgestellten Fahrräder auf uns einen enormen Eindruck. Ebenso die Stadt-Umland-Verbindungen, welche wir auf zwei Trassen befahren konnten. Ich habe jetzt noch das Bild im Kopf, dass wir bei der Fahrt durch die Ortskerne die Blumen von den Balkonen hätten pflücken können. Ebenso eindrucksvoll wie das Angebot empfanden wir die positive Resonanz bei der Bevölkerung. Übrigens: Die Stadt Karlsruhe hatte bereits 1966 über die teilweise Tieferlegung des Straßenbahnverkehrs nachgedacht. 1996 – nach einem neuerlichen Anlauf der Politik noch von einem Bürgerentscheid gestoppt, wurde dann aber doch 2012 mit dem Bau begonnen und 2021 der sogenannte „Stadtbahntunnel“ eröffnet.

Auch in Salzburg wird seit 42 Jahren diskutiert (SN 4. November). Keine der vielen gut gemeinten Initiativen und Bemühungen konnten den erhofften Impuls setzen. Der Individualverkehr blieb stark wie eh und je – ja hat sich spürbar verstärkt.

Auf der Mattseer Landesstraße gibt es zwischen Mattsee und Obertrum derzeit eine Baustelle mit einer Ampelregelung. Innerhalb der Wartezeit von reihen sich tagsüber Autoschlangen in einer Länge und Anzahl von Fahrzeugen – man glaubt es nicht.

Die Anzahl dieser Auto-Fahrgäste hochgerechnet, lässt vermuten, dass eine attraktive Schienenverbindung von der Stadt ins Seengebiet und möglicherweise darüber hinaus, Sinn macht. Ja, die einzige Alternative ist,  die Bewohner vom so aufwendigen Individualverkehr zu befreien.

Ich bin kein Verkehrsexperte. Aber man kann wohl davon ausgehen, dass uns nur ein starker Impuls weiterbringt. Der S-Link kann als „Herzstück“ dieser Impuls werden. Dieses Zukunftsprojekt muss ein Anliegen der Umlandgemeinden und unserer Landeshauptstadt sein. Die Stadt profitiert vielfach von den Bewohnern aus dem Umland. Das lässt sich belegen.

Geben wir diesem „verspäteten Zukunftsprojekt“ eine Chance! Sagen wir zum S-Link JA!  Für die Umwelt, für noch mehr Lebenswert für die uns nachfolgenden Generationen.

 

Matthäus Maislinger

5163 Mattsee

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